Messi-Mieter - Wie man sie vermeidet
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Das Vermieten einer Immobilie kann eine lukrative Einkommensquelle und ein wichtiger Baustein für die Altersvorsorge sein. Doch was, wenn der Mieter sich als Mietnomade oder gar als Messi-Mieter entpuppt? Solche Mieter können nicht nur finanziellen Schaden anrichten, sondern auch emotionalen Stress verursachen. In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie solche unangenehmen Überraschungen vermeiden können. Wir gehen auf die gesetzlichen Möglichkeiten zur Überprüfung von Mietinteressenten ein, beleuchten die Grenzen, die das Gesetz setzt, und geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihr Bauchgefühl bei der Mieterauswahl richtig einsetzen können. So können Sie sich vor Mietnomaden und Messi-Mietern schützen und Ihre Immobilie sorgenfrei vermieten.
1. Unterschied Messi-Mieter und Mietnomade?
Ein Messi-Mieter ist eine Person, die ihre Wohnung oder ihr Haus in einem extrem ungepflegten, oft sogar vermüllten Zustand hält. Im Gegensatz zu Mietnomaden, die die Miete nicht bezahlen und von einer Immobilie zur nächsten ziehen, zahlen Messi-Mieter oft pünktlich ihre Miete. Das Problem liegt in der Art und Weise, wie sie die Immobilie nutzen und pflegen – oder eben nicht pflegen.
Messi-Mieter können für Immobilienbesitzer eine Herausforderung darstellen, da sie nicht nur den Wert der Immobilie mindern können, sondern auch gesundheitliche Risiken für sich selbst und die Nachbarn darstellen. Zudem kann die Beseitigung der entstandenen Schäden und die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands der Immobilie sehr kostspielig sein.
Es ist daher entscheidend, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor solchen Mietern zu schützen. In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie das tun können.
2. Wie erkennt man potenzielle Messi-Mieter?
Die Identifizierung eines potenziellen Messi-Mieters kann eine Herausforderung sein, insbesondere weil diese Mieter oft pünktlich ihre Miete bezahlen. Es gibt jedoch einige Anzeichen und Warnsignale, die Sie beachten sollten:
Ungepflegtes Erscheinungsbild: Obwohl dies nicht immer zutrifft, kann ein ungepflegtes persönliches Erscheinungsbild ein erstes Warnsignal sein.
Unklare Angaben: Wenn der Mietinteressent vage oder unklare Angaben zu seinem bisherigen Wohnverlauf macht, sollten Sie vorsichtig sein.
Keine Referenzen: Das Fehlen von Referenzen oder eine Weigerung, diese bereitzustellen, ist ein deutliches Warnsignal.
Übermäßiges Interesse an Lagermöglichkeiten: Ein übermäßiges Interesse an Kellerräumen, Dachböden oder anderen Lagermöglichkeiten kann ein Indikator für Messi-Verhalten sein.
Schnelle Zusage: Ein Mietinteressent, der die Wohnung ohne gründliche Besichtigung sofort nehmen möchte, könnte etwas zu verbergen haben.
Vermeidung von persönlichem Kontakt: Wenn der Mietinteressent versucht, persönliche Treffen oder Besichtigungen zu vermeiden, sollten Sie skeptisch sein.
Indem Sie auf diese Warnsignale achten und gründliche Überprüfungen durchführen, können Sie das Risiko minimieren, an einen Messi-Mieter zu geraten.
3. Gesetzliche Möglichkeiten zur Überprüfung von Mietinteressenten
Die Auswahl des richtigen Mieters ist entscheidend, um sich vor Messi-Mietern zu schützen. Glücklicherweise gibt es verschiedene gesetzliche Möglichkeiten, um Mietinteressenten gründlich zu überprüfen:
Mieterselbstauskunft: Ein standardisiertes Formular, das der Mietinteressent ausfüllt, kann erste wichtige Informationen liefern. Hier geben potenzielle Mieter Auskunft über ihre Einkommensverhältnisse, berufliche Situation und bisherigen Wohnverhältnisse.
Vorvermieterbescheinigung: Eine Bescheinigung des vorherigen Vermieters kann Aufschluss über das Zahlungsverhalten und den Umgang mit der Immobilie geben. Scheuen Sie sich nicht, den Vorvermieter auch direkt anzurufen, um weitere Informationen zu erhalten.
Lohnzettel und Kontakt zum Arbeitgeber: Die Überprüfung der Einkommensverhältnisse durch Lohnzettel und eventuell ein Gespräch mit dem Arbeitgeber können zusätzliche Sicherheit bieten.
Schufa-Auskunft: Eine Schufa-Auskunft gibt Aufschluss über die Kreditwürdigkeit des Mietinteressenten und kann ein weiterer Baustein in der Entscheidungsfindung sein.
Es ist wichtig, alle diese Überprüfungen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten durchzuführen, um Diskriminierung und rechtliche Probleme zu vermeiden.
4. Gesetzliche Grenzen bei der Mieterauswahl
Während es wichtig ist, potenzielle Messi-Mieter zu identifizieren und sich vor ihnen zu schützen, gibt es auch gesetzliche Grenzen, die Sie als Vermieter beachten müssen:
Diskriminierung: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet die Diskriminierung von Mietinteressenten aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Religion, Behinderung, Alter oder sexueller Orientierung.
Datenschutz: Bei der Sammlung und Verarbeitung von persönlichen Daten müssen die Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eingehalten werden.
Transparenz: Alle Kriterien für die Mieterauswahl müssen transparent und nachvollziehbar sein. Willkürliche Entscheidungen können rechtliche Konsequenzen haben.
Rechtlicher Hinweis:
Dieser Blogbeitrag stellt keine Rechtsberatung dar. Bei rechtlichen Fragen sollten Sie sich an einen qualifizierten Rechtsanwalt wenden.
5. Die Rolle des Bauchgefühls
Neben all den formalen und gesetzlichen Aspekten spielt auch das Bauchgefühl eine wichtige Rolle bei der Auswahl eines Mieters. Manchmal können alle Dokumente und Referenzen in Ordnung sein, aber etwas fühlt sich einfach nicht richtig an. In solchen Fällen sollten Sie Ihrer Intuition vertrauen.
Das Bauchgefühl ist oft das Ergebnis unbewusster Wahrnehmungen und Erfahrungen, die schwer in Worte zu fassen sind. Es kann Ihnen Hinweise auf die Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit oder auch die sozialen Fähigkeiten eines Mietinteressenten geben.
Natürlich sollte das Bauchgefühl nicht das einzige Kriterium bei der Auswahl eines Mieters sein, aber es kann ein nützliches zusätzliches Tool sein, um sich vor potenziellen Messi-Mietern zu schützen.
6. Erfahrungsbericht: Ein Fallbeispiel
Um die Relevanz und Anwendbarkeit der Informationen in diesem Blogbeitrag zu verdeutlichen, möchten wir Ihnen einen Erfahrungsbericht von einem unserer Kunden vorstellen. Dieser hat ein Mehrfamilienhaus gekauft und damit einen Messi-Mieter gleich mit.
Bei dem Verkäufer hatte der Messi-Mieter einmal alle Kriterien erfüllte: gute Schufa-Auskunft, stabiles Einkommen und positive Referenzen. Jedoch nachdem Einzug erhielten die damaligen Immobilienbesitzer keinen Zutritt mehr zur Wohnung. Das Ganze ging über 15 Jahre so. Man bemerkte einen unangenehmen Geruch im Treppenhaus und sie erhielten Beschwerden von anderen Mietern. Später tummelte sich immer mehr Ungeziefer im Haus, was schlussendlich nach 1,5 Jahren gerichtlicher Verhandlung, die Bestätigung der Räumungsklage möglich machte. Eine Inspektion der Wohnung war bis zur Räumung nicht möglich. Das Ergebnis war eine komplett vermüllte Wohnung mit aller Hand Ungeziefer. Die Miete zahlte der Mieter auch immer fristgerecht und pünktlich.
Trotz aller formalen Überprüfungen im Vorfeld hatte das Bauchgefühl der damaligen Immobilienbesitzer sie gewarnt, aber sie hatten es ignoriert. Die Räumung und Sanierung der Wohnung kosteten nicht nur Geld, sondern auch viel Zeit und Nerven. Dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist, eine ausgewogene Kombination aus formalen Überprüfungen und Bauchgefühl zu nutzen, um sich vor Messi-Mietern zu schützen.
7. Wie kann eine Hausverwaltung helfen?
Die Auswahl des richtigen Mieters ist eine komplexe Aufgabe, die viel Zeit und Fachwissen erfordert. Eine professionelle Hausverwaltung kann hierbei eine wertvolle Unterstützung sein:
Professionelle Überprüfung: Hausverwaltungen haben oft Zugang zu spezialisierten Tools und Netzwerken, um Mietinteressenten gründlich zu überprüfen.
Rechtliche Expertise: Eine gute Hausverwaltung ist immer auf dem neuesten Stand der Gesetzgebung und kann sicherstellen, dass alle Überprüfungen im rechtlichen Rahmen stattfinden.
Erfahrung und Intuition: Langjährige Erfahrung im Umgang mit Mietern ermöglicht es einer Hausverwaltung, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen.
Entlastung des Vermieters: Die Hausverwaltung kann die Kommunikation mit den Mietern übernehmen, was besonders hilfreich ist, wenn es um sensible Themen wie die Überprüfung des Wohnungszustands geht.
Schnelle Reaktionszeiten: Im Falle von Problemen kann eine Hausverwaltung schnell und professionell reagieren, was die Lösung von Problemen beschleunigt und den Stress für den Vermieter minimiert.
Die Zusammenarbeit mit einer professionellen Hausverwaltung kann also eine effektive Strategie sein, um sich vor Messi-Mietern zu schützen und gleichzeitig den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.
6. Fazit
Das Vermieten einer Immobilie kann eine lohnende Investition sein, bringt jedoch auch Risiken wie Messi-Mieter mit sich. Durch eine sorgfältige Auswahl der Mieter, die Beachtung gesetzlicher Rahmenbedingungen und das Vertrauen auf Ihr Bauchgefühl können Sie diese Risiken minimieren. Eine professionelle Hausverwaltung kann Sie dabei unterstützen, den richtigen Mieter zu finden und sich vor potenziellen Problemen zu schützen.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie sich effektiv vor Messi-Mietern schützen können, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns, um zu erfahren, wie wir Ihnen bei der Suche nach dem optimalen Mieter und deren Betreuung helfen können.